Google Analytics beliebt bei Jura-Bloggern
Die überwiegende Mehrheit (ca. 70 %) der Jura-Blogger messen ihre Besucherströme mit Zählpixel, ungefähr die Hälfte setzt dabei auf Google Analytics. Das hat die Untersuchung der ersten 50 Blawgs aus dem JuraBlogs-Ranking ergeben (Stand 28.06.10).
Neulich hatte ich behauptet, Google Analytics erfreue sich „auch unter Jura-Bloggern großer Beliebtheit“ – was der geschätzte Kollege Ralph Hecksteden in seinem Blog „Die herrschende Meinung“ sogleich angezweifelt hat. Jetzt habe ich mir einige der auf JuraBlogs vertretenen Weblogs genauer angeschaut und dabei folgendes gefunden:
kein Zählpixel | 15 | (30 %) |
Google Analytics | 18 | (36 %) |
blogcounter.de | 6 | (12 %) |
stats.wordpress.com | 6 | (12 %) |
Piwik | 3 | (6 %) |
Sonstige | 4 | (8 %) |
Richtig gerechnet? Bei zwei Blawgs habe ich jeweils 2 Zählpixel verschiedener Anbieter gefunden. Die Aufstellung im Detail füge ich unten an. Gut möglich, dass ich etwas übersehen habe. Für Hinweise bin ich dankbar.
Ohne die sicherlich nicht ganz repräsentative Auszählung über zu strapazieren, dürfte die Beliebtheit von Google Analytics unter den Jura-Bloggern damit außer Zweifel stehen.
Es muss nicht immer ein Zählpixel sein.
Und wieviele von den Google Analytics nutzern verwenden „_anonymizeIp() „?
Nur um zu wissen, wie es die Kollegen mit dem Datenschutz halten. ;-)
Das Blog „Offene Netze und Recht“ setzt schon seit langer Zeit Piwik ein. Ich bin damit sehr zufrieden. Seit kurzem unterstützt Piwik auch IP-Masquerading, dürfte also datenschutzrechtlich in Ordnung sein – ganz im Gegensatz zu Google Analytics.
Die Frage nach der anonymen Verwendung von Google Analytics drängt sich tatsächlich auf und ich will der auch nachgehen. In meinem eigenen Blog habe ich das ja jedenfalls schon eingebaut, siehe meinen Beitrag vom 31.05.10.
Was mich aber auch interessieren würde: „Es muss nicht immer ein Zählpixel sein.“ Welche Alternative siehst du denn? Nach meiner Erfahrung sind Server-Logfiles viel zu ungenau, um echte Erkenntnisse daraus ziehen zu können.
Natürlich kann man über Analytics mehr Informationen gewinnen als über Logfies, z.B. installierte Browser-Plugins, Bildschirmauflösung o.ä.
Aber wir reden hier über juristische Blogs, nicht über Webshops. Welche Informationen benötigt ein Jura-Blogger unbedingt, die ihm die Logfiles nicht liefern können?
@Iris: GA ist schön bunt. Awstats oder Webalyser sehen sehr altmodisch aus.
@Ralf: Ich habe das nicht angezweifelt – das wäre ja schon Blasphemie ;-) Die Formulierung sollte nur darauf hinweisen, dass die Aussage unbelegt war. Dem hast du jetzt aber abgeholfen.
@Iris: Mir geht es weniger um die Details, als um die Genauigkeit. Die ist nach meiner Erfahrung bei Logfile-Analysen – zurückhaltend ausgedrückt – bescheiden.
Ralf, da muss ein semantisches Missverständnis vorliegen. Die Genauigkeit ist bei den Logfiles höher, da zum Ausliefern einer Datei notwendigerweise auf den Webserver zugegriffen werden muss. Und der erstellt auch die Logdatei – diese Daten sind also vollständig. Bei GA kann durch Abschalten von JavaScript der Nutzer unsichtbar bleiben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass GA-Statistiken durch solche Uboote verfälscht sind.
Wenn du hingegen „Genauigkeit“ im Sinne der Menge der erfassten Daten verstehst, dann ist GA genauer.
Klar, im Logfile wird der Abruf jeder Datei penibel aufgezeichnet – egal, ob ein Nutzer eine Datei mehrfach lädt oder ob ein Suchmaschinen-Crawler mal eben die komplette Site runtersaugt. Wenn mich die Belastung des Servers interessiert, sind die Logfiles ganz exakt.
Wenn ich aber wissen will, wieviele Leser ich tatsächlich mit meiner Website erreiche, dann sind die Auswertungen, die ich aus den Logfiles gewinnen kann, sehr unpräzise. Und zwar in einer ganz anderen Größenordnung als die paar Leute, die JavaScript ausgeschaltet haben oder das Zählpixel blocken.