kkk.de – Cooles Vorbild auch für Ihre Kanzlei-Homepage
Die Homepage von Rechtsanwalt Kai Kähler aus Hamburg ist einzigartig mit ihrer Aufmachung im Western-Stil und sehr cool. Fängt man an zu lesen, merkt man sofort: Der Anwalt hat was drauf. Die Texte sind gut portioniert, knackig formuliert und strotzen vor Selbstbewusstsein. Kostprobe:
Routine ist nichts für mich. Das normale Tagesgeschäft müssen andere erledigen. Rufen Sie mich, wenn Sie schnelle Entscheidungen oder Hilfe brauchen oder wenn es irgendwo brennt.
Ein solcher Auftritt ist nicht jedermanns Sache. Es lohnt aber durchaus, genauer hinzuschauen und zu überlegen, was der Kollege richtig macht:
Der Mandant sieht schon auf der Startseite, woran er ist und was diesen Anwalt besonders macht, nämlich
- 35 Jahre Berufserfahrung,
- Spezialisierung als „Feuerlöscher“ und
- er verspricht eine gute Investition.
Jeder Hauptnavigationspunkt führt zu Unterseiten mit wiederum 3 Anreißern und weiteren Unterseiten – nur zum Unterthema „Kostenlos“ gibt es keine weitere Seite. So ergibt sich folgende Seitenstruktur:
- Wie arbeite ich? („ME & MY“)
- Der richtige für „Ideen & Lösungen“
- Bewältigt „Probleme & Krisen“
- Arbeitet zusammen mit „Spezialisten & Profis“
- Was bekommen Sie von mir? („WANTED“)
- Fachkundige Hilfe auf Zuruf („Hotliner & Special Agent“)
- „Geistesblitzer & Ideenzünder“
- „Spin-doctor & Sondereinsatzkommandeur“
- Was kostet Sie das? („REWARD“)
- Arbeitsstunden in Kontingenten („Honoraris causa“)
- Erfolgshonorar („Der Preis des Erfolgs“)
- Kostenloses Infogespräch statt kostenpflichtiger Erstberatung („Kostenlos!“)
Damit wird das Feld der anwaltlichen Dienstleistung gut und ausführlich beschrieben. Wie schon gesagt, der Kollege Kähler macht das sehr speziell und wortgewaltig:
Unlösbare Probleme, ausweglose Situationen und unbesiegbare Gegner törnen mich an.
Allzu oft aber sehe ich das krasse Gegenteil auf den Homepages der Kollegen:
- Zur Person gibt es langweilige Auflistungen von Schule, Studium und Referendariat.
- Die Tätigkeitsschwerpunkte werden aufgezählt und vielleicht auch noch beschrieben, aber ohne herauszuarbeiten, wie denn der Anwalt dem Mandanten bei seinen Problemen helfen kann.
Da kann sich mancher Kollege von kkk.de inspirieren lassen und die eigene Person und die eigene Leistung herauskehren.
Diese Seite ist in der Tat sehr speziell. Abgesehen von der ungewoehnlichen Aufmachung ist die Auffindbarkeit der Seite durch Suchmaschinen schwer, da viele Grafiken eingebaut sind.Beim Honorar wird Klartext geredet. Mindestens 6 Stunden zu netto 350 bis 650 EUR, d.h. 2.100 bis 3.900 EUR. Es sollte mehr Anwaelte geben, die mit dieser Honorarstrategie arbeiten.
Wer Stundensätze von 350-650 EUR aufruft, wird mit einer bloßen Darstellung des Lebenslaufes auch nicht weit kommen …
Die Abkürzung KKK ist vielleicht etwas unglücklich. Wenn man im Sprachraum des Wilden Westens (bzw. des Südens der USA) jongliert, sollte man wissen, dass dies eine gängige Abkürzung für „Ku-Klux-Klan“ ist… Wer möchte schon mit seiner Kanzlei in diese Nähe gerückt werden?
Kompliment an die Kollegen!
Die Seite ist zwar sicher polarisierend (und gewiss auch nicht das, was wir einer Wirtschaftskanzlei empfehlen würden), aber Sie hat ohne Zweifel Stil und kommt jedenfalls mal nicht so pseudocool daher wie manch anderer misslungener Tschüssikowski-Versuch. Respekt!
Mehr zu skurrilen Anwaltsseiten unter:
http://kanzlei.marketing-tipps-homepage.de
Herzlich,
Die Füchse von Foxy-Web.com