Werbung für die Konkurrenz auf der Kanzlei-Homepage mit Google Maps
Sie haben es fast geschafft: Der Besucher auf Ihrer Homepage interessiert sich für Ihre Dienste und will wissen, wie er zu Ihrer Kanzlei kommt. Als besonderen Service bieten Sie ihm unter dem Link „Standort“ nicht nur die Adresse, sondern auch einen praktischen Stadtplan von Google Maps. Aber Moment mal, was wird denn da für eine Werbung im Stadtplan eingeblendet? Eine andere Kanzlei bietet dort ihre Dienste an. Ein Klick und Ihr potentieller Mandant ist bei der Konkurrenz.
Google ist besonders gut darin, zum Kontext passende Werbung einzublenden. Das nennt sich Google AdWords. So kann es leicht passieren, dass auf Ihrer Seite genau das beworben wird, was der Besucher sucht.
Aber wie kommt die Werbung eigentlich in den Stadtplan? Ich war auf der Website eines befreundeten Rechtsanwaltes darüber gestolpert. Sonst habe ich Google Maps Stadtpläne immer nur ohne Werbung gesehen.
Im Quellcode der Website wurde ich fündig:
<iframe src=“http://www.map-generator.net/extmap.php?name=Rechtsanwalt%20Stephan%20K%26ouml%3Bnicke&address=Beethovenstr.%2016%2066606%20St.Wendel&width=500&height=400&maptype=map&zoom=16&hl=de&la=12&t=1195037768″ width=“500″ height=“400″ marginwidth=“0″ marginheight=“0″ frameborder=“0″ scrolling=“no“></iframe>
Eingebunden wird der Stadtplan über ein sog. „iframe“. Das ist ein Bereich auf der Seite, in dem Inhalt von einer anderen Quelle angezeigt wird. Und als Quelle ist hier nicht Google-Maps direkt angegeben, sondern http://www.map-generator.net. Auf deren Website heißt es. „Schnell und unkompliziert eine Karte / Stadtplan oder Luftbildaufnahme kostenlos für die eigene Homepage erstellen.“ Dass dann Werbung eingeblendet wird, davon steht da nichts.
Um die Karte zu erstellen, gibt man also den Namen und die Adresse ein und erhält einen Code-Schnipsel wie oben gezeigt, den man in die eigene Seite einfügen kann.
Genauso einfach kann man den Code-Schnipsel aber auch direkt bei Google Maps erzeugen. Einfach auf http://maps.google.com die gewünschte Adresse suchen – über „Link“ oben rechts in der Karte gelangt man an den „HTML-Code zum Einbetten in eine Website“. Das Fine-Tunig geht über den Link „Eingebettete Karte anpassen und Vorschau anzeigen“. Ausgegeben wird dann z. B. folgender Code:
<iframe width=“500″ height=“400″ frameborder=“0″ scrolling=“no“ marginheight=“0″ marginwidth=“0″ src=“https://maps.google.com/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Rechtsanwalt+Stephan+K%C3%B6nicke,+Sankt+Wendel,+Deutschland&sll=49.464415,7.170317&sspn=0.011087,0.019269&ie=UTF8&hq=Rechtsanwalt+Stephan+K%C3%B6nicke,&hnear=Sankt+Wendel,+Deutschland&cid=604581973937374705&ll=49.466102,7.170253&spn=0.005578,0.010707&z=16&iwloc=A&output=embed“></iframe>
Wie man sieht, ist hier als Quelle („src“) direkt http://maps.google.com angegeben. Hier die Ergebnisse der beiden Code-Schnipsel im Vergleich:
map-generator.net:
Google Maps direkt:
Meine Empfehlung: Wenn Sie eine Karte von Google Maps auf Ihrer Seite einbetten möchten, nehmen Sie immer das Original.
Ob Sie sich allerdings darauf verlassen können, dass Google sein Widget dauerhaft werbefrei anbietet, ist eine andere Frage.
Hier sieht das Widget deutlich schöner aus, als auf der HP des Kollegen. Dort wird die Sprechblase oben durch das Anpassen an die Größe abgeschnitten ;-(
Der Ausschnitt lässt sich über den Link „Eingebettete Karte anpassen und Vorschau anzeigen“ einstellen (s. o.: „Finetuning“).
Dürften deutsche Rechtsanwälte überhaupt auf diese Art und Weise werben?
Gewöhnungsbedürftig, das Kommentieren hier … im Formular beginnt die Eingabe auf der zweiten Zeile, das Eingabeformular ist zu schmal für die vorgesehene Zeilenlänge und nach dem Absenden erscheint mein Kommentar doppelt. Dafür vermisse ich E-Mail-Benachrichtigungen über neue Kommentare … :(
Stimmt, die angesprochenen Mängel hier auf der Website stören mich auch schon lange. Ich bastel schon seit einer Weile an einem neuen Theme und habe das soeben online gestellt. Damit sollte u. a. das Kommentieren jetzt komfortabler sein.
Auf die Frage, ob Anwälte mit Google AdWords auf fremden Kanzleihomepages werben dürfen, war ich noch gar nicht gekommen. Könnte standeswidrig sein. Wobei den Kollegen in der Regel nicht klar sein dürfte, wo ihre Werbung überall erscheinen kann. Auf jeden Fall ein interessanter Aspekt.