Wie oft soll man bloggen?
Eine feste Regel, mit welcher Frequenz man als Blogger neue Beiträge produzieren soll, gibt es nicht. Wenn man aber bestimmte Ziele mit seinem Blog verfolgt, lassen sich schon ein paar Aussagen dazu treffen, was günstig ist und was nicht. Typische Ziele sind:
- Neue Leser anziehen
- Stammleser gewinnen (RSS-Abonnenten, ggf. E-Mail-Abonnenten)
- Leser zum Dialog bewegen (Kommentare, ggf. Beiträge im eigenen Blog oder auf Twitter)
- Mandanten gewinnen
Zu wenig
Viele Blogs starten ambitioniert, aber schon nach ein paar Beiträgen geht ihnen die Luft aus und die Abstände zwischen den Postings werden immer größer. Wenn es überhaupt noch weitergeht, dauert es sehr lange, bis genügend Beiträge zusammenkommen, die als „Suchmaschinenfutter“ neue Leser generieren. Wenn der letzte Beitrag in einem Blog schon ein paar Wochen alt ist, habe ich als Leser schnell den Eindruck, dass das Blog womöglich schon am Ende ist.
Meine Empfehlung: Mindestens ein Beitrag pro Woche, besser mehr.
Zu viel
In manchen Blogs gibt es pro Tag zehn Artikel oder mehr. So sammeln sich in kurzer Zeit riesige Mengen an Content an und es besteht die Chance, dass Google ständig neue Leser ins Blog spült. Als Stammleser wird mir das aber schnell zu viel. Wenn ich das Blog abonniert habe, picke ich mir einzelne Beiträge zur Lektüre heraus. Und wenn ich gar nicht mehr hinterher komme, werfe ich es womöglich aus meinem Feedreader.
Meine Empfehlung: Wenn Sie viel zu sagen haben, dann veröffentlichen Sie viel. Aber beachten Sie auch die folgenden Punkte!
Regelmäßig
Ein Blog zum Erfolg zu bringen erfordert eine gewisse Beharrlichkeit. Wenn Sie über mehrere Monate und Jahre dran bleiben, stehen die Chancen gut. Der Aufwand, den Sie dafür treiben müssen, ist erheblich. Jede Woche nur einen Beitrag? Das hört sich harmlos an. Aber Sie werden staunen, wie schnell eine Woche und dann der ganze Monat rum ist.
Meine Empfehlung: Anstatt heute drei und dann zwei Wochen keinen Beitrag zu veröffentlichen, sollten Sie Regelmäßigkeit anstreben.
Interessante Inhalte
Es lohnt sich nur dann, regelmäßig viele neue Beiträge zu veröffentlichen, wenn diese auch halbwegs interessant für Ihre Leser sind.
Meine Empfehlung: Lieber mal eine Kreativpause einlegen als krampfhaft Verlegenheitsbeiträge produzieren.
Spaß am Bloggen
Funktionieren kann ein Blog auf Dauer nur, wenn Sie Spaß daran haben, sich mitzuteilen. Eine Voraussetzung, die gerade bei Juristen nicht selten gegeben ist.
Die Frage „wie oft“ kann man nicht isoliert betrachten, es kommt auf die Menge an. Wenn jemand jeden Tag drei Seiten bloggt, kündige ich das Abo. Umgekehrt sind mehrere Nachrichten pro Tag akzeptabel, wenn diese kurz sind (siehe Fefes Blog).
Als Faustregel: Ein bis drei Mal pro Woche. Und nur, wenn es etwas interessantes zu berichten gibt. Langweilige Katzengeschichten (habe heute Mumu gestreichelt) interessieren niemanden.
Gruß
Andreas
Sind die Mumu-Streichler nicht eh alle bei Twitter?
Die Mumu Streichler sind bei Twitter und Facebook. Wobei sich die Frage stellt, was als bloggenswert gesehen wird und was nicht und für wen man seine Beiträge überhaupt verfasst.
Was ich als Blog-Leser am meisten hasse sind Blogs, die zu 95% aus Links zu lustigen Filmen auf Youtube oder auf den Content anderer Seiten mit einem heroischen Einzeiler als Bezug bestehen…
Hallo, ein sehr schöner Beitrag! Mein Blog ist erst seit etwas über 3 Monaten online, und ich arbeite immernoch daran, die richtige Mischung zwischen all den genannten Punkten zu finden. Inzwischen gelingt mir das aber schon besser. Anfangs ist mir das Bloggen sehr schwer gefallen; und es gibt sicher noch über 20 angefangene Beiträge aus der Zeit, mit denen ich einfach nicht zufrieden war. Nicht, dass ich jetzt einfach alles raushaue, was sich irgendwie rechtfertigen lässt; aber gerade in den ersten Wochen fand ich _alles_ furchtbar, was ich geschrieben habe. Inzwischen bin ich nicht mehr so wahnsinnig kritisch mit mir selbst, und akzeptiere auch, dass nicht Jeder jeden meiner Blog-Artikel toll finden kann. Zunächst einmal muss mich das Thema interessieren – dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies noch jemand tut, doch schon ziemlich hoch. Gleichzeitig macht das Blog-schreiben so viel mehr Spaß, anstatt bei der Themenwahl immer nur Google Rankings etc. im Kopf zu haben.
Die beliebtesten Blogs sind doch immer noch die, denen man anmerkt, das hier jemand aus Leidenschaft blogt und nicht um des Bloggens willen, weil’s gerade „in“ ist oder man meint, endlich könne man auch in Deutschland über die Bloggerei einen Einkommensstrom erschaffen. Letzteres kann man sicher vereinzelt, aber auch dazu benötigt es ein gewisses Maß an Herzblut.
Und warum sollten „Katzenstreichlerblogs“ keine Berechigung haben? Ein anderer Katzenstreichler wird sich vielleicht sehr für solche Geschichten interessieren. Jeder Autor hat einen Leser…
Nicht vergessen sollte man aber auch, dass man neue Leser hauptsächlich darüber gewinnt, dass man in anderen Blogs (geistreiche) Kommentare hinterlässt – bevorzugt in solchen mit gleichen Interessensgebieten oder in „großen Blogs“ mit einer großen Leserschaft. Wer „ernsthaft“ bloggen will, muss Marketing betreiben
Alle Punkte von Ralf Zosel treffen absolut zu. Schwierig ist m.E. bei blogs, die zuviel Masse produzieren und dabei eigentlich nur die Schlagzeilen von Primärmedien noch einmal (umformuliert) wiedergeben. Da fehlt der Mehrwert. Diese Blogs streiche ich schnell wieder aus meinen Favoriten im Browser, da ist mir das Primärmedium lieber (z.B. Spiegel Online). Viel absolut Mehrwertfreies findet sich leider bei Twitter, das ich deshalb immer seltener aufrufe. Im Übrigen gibt’s gerade im juristischen Bereich genug gute Themen, aber man muss auch die Zeit haben, sie halbwegs gut zu bearbeiten. Das geht nicht nebenbei und nicht in 5 Minuten.
Wir bei uns (http://www.sozialhilfe24.de/news/) haben beispielsweise keine genau Vorgabe. Wir stellen Artikel und Nachrichten und Meinungen ein, wenn es passt. Dass kann drei- bis viermal pro Woche sein, das kann aber nur einmal in der Woche sein. Entscheidend muss die Zielgruppe sein. Oftmals ist das natürlich, wie schon beschrieben, ein Spagat: der Leser darf nicht gelangweilt, aber auch nicht überfordert werden. Ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen schadet also nicht….
[…] bestimmt – jedenfalls bei den kleineren Blawgs – in der Praxis Udo Vetter. So hat meinem Beitrag „Wie oft soll man bloggen“ alleine die Erwähnung im law blog 2.138 Zugriff […]
[…] veröffentlichen mehr oder weniger regelmäßig (vgl. hier) neue Beiträge, die als lange, abwärts chronologisch sortierte Liste im Weblog erscheinen. Wie […]
Genial! Ich habe gerade Urlaub und dadurch viel Zeit neue Beiträge auf meiner Homepage zu veröffentlichen. Seit ner Woche hab ich auf meiner Seite (http://www.umspannwerk-moorriem.de/) immer mehr Content eingestellt. Jetzt wurde ich natürlich stutzig, ob das von Google überhaupt positiv annerkannt wird. Nicht, dass Google die häufige Veröffentlichung von Beiträgen noch als Spaming ansieht. Hab selbst bereits die Erfahrung gemacht, dass die regelmäßige Veröffentlichung das Rezept überhaupt zu sein scheint. Meine Seite wurde veröffentlicht und ich hab anfangs nur ein paar interessante Themen eingestellt. Schnell war die mein Infoblog unter den Toprankings, zumindest mit ein paar wenigen Keywords. Leider folgte dann längere Zeit nichts mehr und ich konnte beobachten, wie meine Seite im Ranking langsam nach unten sank. Würd sagen, dass während der ersten vier Wochen nichts passierte und dann gings langsam los. Letztlich hat die Seite in einer Woche bis zu 5 Ränge bei Google verloren.Jetzt bin ich wieder dran und werd mal mehr auf die Regelmäßigkeit achten.
Besten Dank an Euch für die Einträge hier!
Ich betreibe ein Dutzend von Blogs auf verschiedenen CMS und schreibe jeden Tag Beiträge. Doch es kommt schon mal vor, dass eine Woche nichts veröffentlicht wurde. Ich muss es mir eben einteilen und ich arbeite stets daran.
Das Bloggen macht mir nach 7.5 Jahren nach wie vor Spass und da muss man schon am Ball geblieben sein, nach dieser Zeit. Wenn ich über das Blogging philosophiere, dann erwähne ich auch immer mal wieder, dass das mehrmalige Bloggen in der Woche sich auf Dauer gesehen auszahlt. Man wird an Stammlesern gewinnen.
Mir persönlich ist es gleich, ob jemand drei Seiten am Stück bloggt. Wenn die Themen mich interessieren, dann tue ich es mir an und warum soll ich ein Blog aus dem Reader löschen. Wenn das jeder machen würde, dann müsste man sich als Blogger ja Sorgen machen und alles umstellen.
Letztendlich bloggt man nicht ausschliesslich für den Leser, sondern auch für den eigenen Spass.