Alles unter einer Domain?
„Soll ich alles unter einer Internetadresse veröffentlichen oder empfehlen Sie eher, mit mehreren Domains zu arbeiten?“ Diese Frage bekomme ich seit Jahren immer wieder gestellt und die Antwort ist nicht einfach.
Mit viel Aufwand zum Erfolg
Einer meiner erfolgreichsten Kunden betreibt getrennte Projekte unter 7 verschiedenen Domains, mit denen er quasi immer dasselbe anbietet. Hinzu kommen 5 Domains mit weiteren Projekten im selben Umfeld (es geht um gewerblichen Rechtsschutz).
Für bestimmte einschlägige Suchanfragen sind die Kollegen in der Google-Trefferliste mit Top-Positionen überrepräsentiert. Die Interessenten kommen quasi gar nicht an denen vorbei. Dass immer dieselbe Kanzlei dahintersteckt, ist für den flüchtigen Besucher gar nicht so offensichtlich.
Das ist aber die Ausnahme und der Lohn eines immensen Aufwandes, den die Kollegen seit vielen Jahren mit großem Geschick betreiben. Im Ergebnis akquirieren Sie 100 % ihrer Mandanten online – mal abgesehen von „Wiederholungstätern“ und Empfehlungen (die freilich auch durch Online-Empfehlungen unterstützt werden).
Konzentration auf die Hauptdomain
Öfter sehe ich, dass Rechtsanwälte zwar große Ambitionen haben – manche Anwälte horten ganze Arsenale von ungenutzten Domains und liebäugeln mit sog. Landingpages – aber nicht einmal mit der eigentlichen Kanzleihomepage vom Fleck kommen. Beliebt sind vor allem „sprechende“ Domains wie „rechtsanwalt-verkehrsrecht-berlin-und-umgebung.de“ oder „anwalt-fuer-familienrecht.info“ (diese Beispiel-Domains sind übrigens heute noch zu haben).
In solchen Fällen empfehle ich immer, sich auf eine Hauptdomain zu konzentrieren und alles daran zu setzen, diese eine Website bei Google nach vorne zu bringen und die Benutzerführung hin in die Kanzlei zu verbessern.
Spezialisierung
Wer aber den Aufwand nicht scheut und mehrere Projekte mit langem Atem vorantreibt, für den kann es sich durchaus lohnen, unter verschiedenen Internetadressen online zu gehen. Dabei muss gar nicht immer die Präsenz bei Google im Vordergrund stehen. Oft geht es auch darum, sich als „der Spezialexperte“ in bestimmten Gebieten zu präsentieren.
Wer um seinen Führerschein bangt und auf eine ganz auf das Verkehrsrecht ausgerichtete Website kommt, fühlt sich vielleicht besser aufgehoben als auf der normalen Kanzleihomepage, wo es auch noch um Mietrecht und Familienrecht geht. Oder noch spezieller: Die ganze Website ist komplett auf Führerscheinprobleme oder vielleicht sogar auf die Vermeidung von Führerscheinentzug bei Geschwindigkeitsübertretung ausgerichtet. Das kann Vertrauen schaffen.
Fazit
Welcher Weg der richtige ist, lässt sich nicht generell für jede Kanzlei sagen. Es hängt u. a. von den zur Verfügung stehenden Ressourcen ab. Und es kommt auch darauf an, wie man insgesamt (nicht nur online) im Markt auftreten will.
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