Kanzleivideo einbauen – aber richtig!

Die Kanzlei, sich selbst als Anwalt uns seine anwaltliche Dienstleistung kann man sehr gut in einem Film vorstellen, den man dann auf der Kanzleihomepage einbaut. Dass bei solch einem Kanzleivideo viel schief gehen kann, zeigt das Beispiel, auf das ich gestern gestoßen bin. Ich will das hier kurz vorstellen, weil man viel daraus lernen kann.

Abrufbar mit jedem Browser?

Mein Standardbrowser ist Safari auf dem Mac. Rufe ich damit die Seite auf der Kanzleihomepage mit dem Kanzleifilm auf, wird mir angezeigt: „Fehlendes Plug-In„. Folge ich dem Link, kommt immerhin der Hinweis:

Auf dieser Website befindet sich Inhalt, der das Plug-In „Adobe Flash Player“ benötigt.

Klicke ich weiter, komme ich zu einer Seite, wo ich mir die Browser-Erweiterung runterladen kann. Will ich aber nicht, denn Flash ist inzwischen nicht nur überholt, sondern macht vor allem immer wieder wegen gravierender Sicherheitslücken Schlagzeilen. Deshalb verzichtet Apple schon seit Jahren darauf, das mit seinen Geräten auszuliefern.

Bei Firefox lautet die Meldung: „Ein Plugin wird benötigt, um diese Inhalte darzustellen.“ Einen weiterführenden Link gibt es hier nicht.

Immerhin: Mit Chrome lässt sich das Video aufrufen. Auch ohne Plugin auf dem Mac. In diesem Browser ist ein Flash-Player fest eingebaut. Und selbst auf dem iPhone lädt das YouTube-Video, obwohl das Betriebssystem iOS eigentlich kein Flash unterstützt.

Apple-Nutzer selber Schuld?

„Wer nutzt schon Apple-Geräte?“, wird sich mancher fragen? Ich habe mal nachgeschaut: Bei diversen Kanzleihomepages, die ich betreue, liegt der Anteil der Nutzer des Apple-Betriebssystems Mac OS X bei ca 10 %. Hinzu kommen zwischen 13 und 30 % iOS-Nutzer (iPhone, iPad).

Wenn Sie Ihren Kanzleifilm mit viel Aufwand produziert haben, möchten Sie doch wahrscheinlich, dass den dann auch jeder sehen kann, oder?

Kanzleifilm (YouTube) richtig einbauen

Wie kommt der Film eigentlich auf die Kanzleihomepage? Bei YouTube gibt es unter dem Video den Link „Einbetten„. Darunter findet man einen sog. „Code-Schnipsel“ (also ein kleines Stückchen Text mit dem Programmcode). In meinem Beispiel sieht der Code z. B. so aus:

<iframe src=“https://www.youtube.com/embed/UUe767ABOec“ width=“560″ height=“315″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe>

Diesen Code kopiert man einfach in den Quelltext der eigenen Kanzleihomepage an die Stelle, wo der Film erscheinen soll. Dann läuft das Video in jedem Browser, ohne dass man sich weiter darum kümmern muss.

Im Fall des o. g. Kollegen wird ein veralteter Code verwendet. Möglicherweise wird der so von einem (veralteten) WordPress-Plugin erzeugt:

<object width=“100%“ height=“550″><param value=“opaque“ name=“wmode“><param value=“http://www.youtube.com/v/************&amp;hl=de&amp;fs=1&amp;color1=0x666666&amp;color2=0xEFEFEF&amp;rel=0″ name=“movie“><param value=“true“ name=“allowFullScreen“><param value=“always“ name=“allowscriptaccess“><embed width=“100%“ height=“550″ allowfullscreen=“allowfullscreen“ allowscriptaccess=“always“ type=“application/x-shockwave-flash“ wmode=“opaque“ src=“http://www.youtube.com/v/************&amp;hl=de&amp;fs=1&amp;color1=0x666666&amp;color2=0xEFEFEF&amp;rel=0″></object>

Kanzleivideo Wiedergabe blockiert

Unabhängig von dem falschen Code besteht im Beispiel des Kollegen noch ein weiteres Problem. Will man den Film auf der Kanzleihomepage starten, kommt die Meldung:

Schau dir dieses Video auf YouTube an. Die Wiedergabe auf anderen Websites wurde vom Rechteinhaber des Videos deaktiviert.


Hier fehlt einfach ein Häkchen im „YouTube Studio“ bei den erweiterten Einstellungen – hier der Screenshot an meinem Beispiel:
Erweiterte Einstellungen bei YouTube

Weitere Kleinigkeiten

Und wenn wir schon mal dran sind – es gibt immer noch etwas zu verbessern:

  • Der Kollege stellt seinen Film auf YouTube in der maximalen Auflösung 480p zur Verfügung. Zumindest auf meinem (sehr großen und hochauflösenden) Monitor sieht das arg pixelig aus. Eine höhere Auflösung wäre schön.
  • Während des Videos wird mir Werbung von Dritten (!) eingeblendet.
  • Am Ende fehlen ein paar Sekunden und der letzte Satz des Sprechers bricht abrupt ab.
  • Nach ein paar Sekunden startet ein Video eines anderen (!) YouTubers.

Auch solche Feinheiten lassen sich über die YouTube-Einstellungen optimieren.

Was ich immer sage: Klingt einfach – der Teufel steckt im Detail. Sie haben ein Kanzleivideo und brauchen Unterstützung beim Einbau? Sprechen Sie mich gerne an!

Um dem Kollegen nicht zu nahe zu treten, habe ich die Screenshots anonymisiert. Außerdem habe ich ihm einen Link auf diesen Beitrag geschickt und – in diesem Fall kostenlose – Hilfe angeboten.

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